Die teuerste Trainer-Entlassung des Jahres ist perfekt: José Mourinho ist nicht länger Coach des FC Chelsea. Nach dem beispiellosen Absturz seines Teams auf Rang 16 trennte sich der amtierende Meister von dem extrovertierten Portugiesen. Laut der offiziellen Sprachregelung gehen die Wege „in beiderseitigem Einvernehmen“ auseinander, weil man erkennt habe, dass eine gemeinsame Zusammenarbeit keinen Sinn mehr mache. Mourinho erhält dem Vernehmen nach eine Abfindung von etwa 55 Millionen Euro. Als Vergleich: Davon könnten Eintracht Frankfurt und Werder Bremen gemeinsam ein Jahr lang ihre Profikader bezahlen.
Mourinho wollte eigentlich bleiben
Die Aussage, dass die Trennung in beiderseitigen Einvernehmen erfolgte, ist zudem nicht mehr als eine ziemlich schlechte Lüge. Mourinho hatte noch am Montag nach der jüngsten und ziemlich peinlichen 1:2-Niederlage gefleht, er wolle unbedingt bleiben und er hoffe, dass es seine Bosse ebenfalls so sehen. Ganz offensichtlich taten sie es nicht – Roman Abramowich, der allmächtige Klubeigner hat die Geduld mit seinem wichtigsten Angestellten verloren. Der letztlich ausschlaggebende Grund hierfür soll Streit zwischen Mourinho und dem Team gewesen sein, der sich nicht mehr kitten ließ. Allerdings verkündete Cesc Fabregas via Twitter direkt nach der Entlassung, wie dankbar er seinem Jetzt-nicht-mehr-Trainer für alles sei.
Ramos als Nachfolger
Der Nachfolger von José Mourinho steht angeblich bereits in den Startlöchern. Juande Ramos soll den Portugiesen beerben. Der Spanier ist derzeit ohne Anstellung, genießt aber seit seinen Titelgewinnen mit dem FC Sevilla im UEFA Cup 2006 und 2007 einen hervorragenden Ruf. In der Premier League verbrannte sich der heute 61-Jährige allerdings heftig die Finger. 2007 ging er zu den Tottenham Hotspurs und wurde nach einem Jahr wieder auf die Straße gesetzt, da er sich zu keiner Zeit auf die Anforderungen der höchsten englischen Spielklasse einstellen konnte.