FIFA-Skandal: Blatter und Platini wehren sich gegen Suspendierung

Es ist tatsächlich passiert: Die FIFA hat sowohl ihren Präsidenten Sepp Blatter wie auch UEFA-Chef Michel Platini suspendiert. Der Bannstrahl traf zudem auch einige weitere Spitzenfunktionäre. Erst einmal dauert die Suspendierung 90 Tage an, sie kann aber noch um 45 Tage verlängert werden. Der Weltfußball steht praktisch kopflos da, nachdem die beiden mächtigsten Männer des Sports suspendiert worden sind. Allerdings wollen sich beide nicht damit abfinden.

Blatter und Platini kündigen juristische Schritte
Michel Platini hatte zu keiner Zeit einen Zweifel daran gelassen, dass er seine Suspendierung nicht einfach schlucken würde. Die Anschuldigungen gegen ihn seien „völlig haltlos und überraschend vage“, ließ er die Öffentlichkeit wissen. Er werde sich deshalb zur Wehr setzen.

Blatter wollte ursprünglich einen anderen Weg gehen. Über seinen Berater ließ er mitteilen, dass er sich auf die drei Monate freue. Im Übrigen sei er ein vielbeschäftigter Mann, der sich sicher nicht langweilen werde. Er sei dann wieder rechtzeitig zurück, um am 26. Februar den FIFA-Kongress zu leiten, auf dem sein Nachfolger bestimmt wird. Blatter hat inzwischen aber umgedacht und ebenfalls angekündigt, sich gegen die Suspendierung zu wehren.

Die FIFA wird von interimsweise von Vizepräsident Issa Hayatou geführt. Der Kameruner ist allerdings auch nicht unbedingt die beste Wahl. Er wird ebenfalls immer wieder mit schweren Korruptionsvorwürfen in Verbindung gebracht. Es ist alles andere als unwahrscheinlich, dass auch er zeitnah suspendiert werden könnte.

DFB attackiert Blatter
Von DFB-Präsident Wolfgang Niersbach gibt es einen bemerkenswert Kommentar zu dem gesamten Vorgang. Was man erlebt habe, sei der „absolute Super-GAU“. Man habe nun an der wichtigsten Stelle des Weltfußballs Führungslosigkeit. Die Zukunft könne nur ohne Sepp Blatter gemacht werden. Über seinen Freund Platini, der Deutschland die EM 2024 bringen soll, verliert Niersbach einmal mehr kein Wort. Auch dies wirkt wie eine Schande, schließlich sind die beiden Männer aus einem und demselben Grund suspendiert worden.