Beim Spiel zwischen Juventus Turin und dessen direkten Verfolger SSC Neapel waren am Sonntagabend alle Beteiligten bis zur 90. Spielminute im Glauben, dass Juventus den Platz mit einem torlosen Remis verlässt und sich damit dem Titel weiter nähert. Und das, obwohl die Mannschaft von Massimiliano Allegri im Spitzenspiel der Seria A nicht gerade eine lobenswerte Leistung bot.
Die Spielweise des Teams war voller Fehler. Insbesondere im Spielaufbau zeigte Juventus große Schwachstellen. Zu allem Überfluss präsentierten sich die Spieler sehr passiv. Auch fehlten ihnen die Ideen, um entsprechend zu agieren. Neapels Torhüter Pepe Reina hatte im Grunde nichts zu tun. Nicht einen einzigen Ball musste der Spanier abwehren.
In der 90. Minute bekam Juve dann völlig überraschend die Quittung für ihre schlechte Darbietung. SSC Neapels Kalidou Koulibaly sorgte kurz vor Spielende für Begeisterungsstürme auf den Zuschauerrängen. Nach einer Ecke von rechts bediente José Callejón seinen Kollegen Koulibaly, der mit einem ebenso sauberen wie gewaltigen Abschluss für das 1:0 für SSC Neapel sorgte.
Auch Gianluigi Buffon, der seine Mannschaft bis zu diesem Moment durch mehrfaches Eingreifen im Spiel hielt, konnte gegen die Wucht Koulibalys nichts mehr ausrichten. Dass sich die Spieler trotz ihrer fehlerhaften Spielweise in Sicherheit wogen und augenscheinlich annahmen, dass ein einziger Schuss ausreichen würde, wurde Juventus Turin vier Tage vor dem Ende der Saison zum bitteren Verhängnis.
Das 1:0 hat sich der SSC Neapel redlich verdient. Wobei durchaus mehr Tore drin gewesen wären, wenn einige Spieler nicht mehrere Torchancen vergeben hätten. Neapel holt dennoch weiter auf und befindet sich mit einem Punkt Rückstand dicht auf den Fersen von Juventus.