Das nennt man wohl den Fluch der guten Tat: Der spanische Verein CD Serranos, der in der Stadt Valencia beheimatet ist, hat seinen Trainer der 10- bis 11-Jährigen entlassen. Der Grund ist reichlich kurios: Das Team hatte Benicalap C mit 25:0 geschlagen – und damit viel zu hoch nach dem Geschmack der Verantwortlichen von CD Serranos, wie Jugendabteilungssprecher Pablo Alcaide im Gespräch mit der spanischen „marca“ zu Protokoll gab. Der Coach hätte sein Team anweisen müssen, die Demütigung des Gegners zu verhindern. Der Respekt hätte dies geboten. Es sei für 11-Jährige schließlich hart, „mit so einer Klatsche nach Hause zu gehen.“ Man habe sich deshalb bei den Spielern und Eltern des Gegners bereits entschuldigt, so Alcaide.
Alcaide: Trainer hätte Resultat kontrollieren müssen
Alcaide fordert im Namen seines Klubs, dass der Trainer in der fraglichen Partie das Resultat „ein wenig unter Kontrolle hätten halten müssen.“ Es hätte Wege gegeben, die Schlagzahl zu reduzieren, so der Vereinsrepräsentant. Der Coach hätte sein Team beispielsweise anweisen können, mindestens 15 oder 16 Pässe zu spielen, bevor es zum Torabschluss kommen dürfe. Alternativ hätte der Trainer seine Spieler auch dazu auffordern können, mit ihrem jeweils schlechteren Fuß zu spielen.
Trainer klagt gegen Entlassung: Maßnahmen zur Ergebniskontrolle habe es gegeben
Der gefeuerte Coach hat sich einen Anwalt genommen und klagt gegen seine Entlassung. Bemerkenswert ist dabei die Begründung des Trainers, die er über seinen Rechtsbeistand ausrichten ließ. Der gefeuerte Verantwortliche habe sehr wohl Maßnahmen ergriffen, um das Ergebnis zu begrenzen, legt der Anwalt die Sicht seines Mandaten dar. So habe jener sein Team angewiesen, tief zu stehen. Das gegnerische Team habe jedoch weiter gestürmt und dabei zahlreiche Räume offengelassen. Diese hätte der CD Serranos genutzt.
Bei einer Trainerentlassung aus Respekt vor dem Gegner muss allerdings die Frage gestattet sein, ob es weniger respektlos gewesen wäre, wenn das Team nur mit 12:0 gewonnen, aber dafür nur mit dem schwachen Fuß gespielt hätte?