Ballon d’or Scharfe Kritik an Messis Wahl

Lionel Messi hat die Wahl zum Weltfußballer gewonnen. Es ist seine siebte Auszeichnung als Ballon d’Or. Was in früheren Zeiten einfach nur eine Meldung gewesen wäre, hat im Jahr 2021 scharfe Kritik ausgelöst. Top-Favorit war der Pole Robert Lewandowski, der in der vergangenen Spielzeit einen Rekord nach dem anderen gebrochen hatte. Der Bayern-Stürmer hätte zudem mit Sicherheit zwölf Monate zuvor gewonnen, wenn der Preis damals vergeben worden wäre. Messi spielte hingegen für Barca und für PSG für seine Verhältnisse eher durchwachsen. Lediglich bei der Copa America war er der bestimmende Faktor, der Argentinien zum Titelgewinn führte.

Klopp: „Ihr habt gewählt, oder?“

Liverpool-Coach Jürgen Klopp kommentierte das Ergebnis der Wahl mit einer augenzwinkernden Rückfrage an die Journalisten: „Ihr habt gewählt, oder?“ Der Reds-Boss fügte an, dass die Presse ihre Kollegen überzeugen müsse, wenn sie mit dem Ergebnis der Wahl nicht einverstanden sei. Er sprach damit exemplarisch für die meisten Vertreter des Fußballs. Sie alle erinnerten die Medien daran, dass diese es selbst sind, die den Weltfußballer wählen.

Presse zerfleischt sich selbst

Gemessen an diesem Umstand lassen sich die Pressestimmen zur Wahl kaum erklären. Die Medien zerfleischten sich wegen des Ergebnisses selbst. Der englische „Telegraph“ schrieb beispielsweise, Lewandowski sei betrogen worden. Die spanische „Marca“ urteilte, Europa erniedrige sich selbst. Selbst die argentinische „La Nacion“ fragte, was Lewandowski sonst noch hätte tun sollen.

Der englische „Guardian“ hielt dagegen, dass sich Messi den Titel bei der Copa verdient habe. Als selbst diese Zeitung urteilte, dass die neue Kategorie „Torjäger des Jahres“, die Lewandowski leicht und locker gewann, wie ein „Trostpreis“ für den Polen aussah. Einen kleinen Seitenhieb in Richtung des deutschen Fußballs konnte sie sich zudem nicht verkneifen: Tore für die Bayern zu erzielen, während diese eine weitere Meisterschaft gewännen, scheine ein dürftiges Argument in der Abstimmung zu sein.